(RH) Der Zwischenbericht der Obersten Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder zur Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages von 2021 wurde von der Innenministerkonferenz vergangene Woche offiziell zur Kenntnis genommen und dürfte nun zeitnah veröffentlicht werden. Eine spannende erste Bestandsaufnahme, die diese Woche auch Gegenstand der Diskussionen auf dem Deutschen Glücksspielkongress sein wird, der am 27. Juni in Berlin als Hybrid-Konferenz stattfinden wird.
Durch mehr Liberalisierung sollte das Ziel der Kanalisierung im Fokus stehen und dem Schwarzmarkt ohne Spielerschutz der Kampf angesagt werden. Gibt es schon erste Signale, dass dies gelingen könnte?
Wie steht es mit der Werbung für Sportwetten und virtuelle Automatenspiele?
Gerade diese Werbung erregt die politischen Gemüter angesichts der Fußballeuropameisterschaft. Die politische Debatte ist äußerst kontrovers, auch dazu wird es die Möglichkeit zum Austausch geben.
Wo geht die Reise der Regulierer bei der Schwarzmarkbekämpfung im Onlinebereich hin?
Bisher ist IP-Blocking offensichtlich ein stumpfes Schwert. Wird der Regulierer vor dem großen Evaluierungsbericht 2026 die Reißleine ziehen?
Wie sieht es mit der Bekämpfung des illegalen Marktes im terrestrischen Bereich aus, also beim Automatenspiel?
Die Meldungen über Razzien reißen nicht ab. Was muss getan werden um effektiv diesem ausufernden „Geschäftsmodell“ ohne jeden Spielerschutz den Garaus zu machen? Horrende illegale Gewinne zum Beispiel aus sogenannten „FUN-GAMES“ ohne jeden Spielerschutz, der bei legalen Geräten Standard ist.
Lootboxen – wie können Kinder und Jugendliche geschützt werden, um nicht in eine Spielsucht abzudriften?
Lootboxen oder „Pay-to-Win-Spiele“ als Milliarden- Mitnahmeeffekt für die Industrie zulasten von Kindern und Jugendlichen?
Warum erweitern staatliche Anbieter das Glücksspielsegment um reale virtuelle Tischhalterspiele, so wie zuletzt Bayern?
Andere Länder dürften folgen. Im Staatsvertrag haben sich die Bundesländer dieses Recht vorbehalten. Warum braucht der Markt dies? Dient dies der Kanalisierung?
Auf diese und weitere Fragen wird der Deutsche Glücksspielkongress Antworten suchen, aber auch ein breites Diskussionsforum für Politik, Regulierer, Anbieter und Prävention/Wissenschaft bieten.
Erstmals wird mit dem Abgeordneten Daniel Bartz ein Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion den Kongress eröffnen. Sicherlich spannend, hat sich doch die SPD-Bundestagsfraktion die letzten Jahre in Sachen Glücksspiel sehr zurückgehalten.
Das gesamte Programm finden Sie unter „www.deutscher-gluecksspielkongress.de“.